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All Ship Shape

 

Du musst genau hinhören. Aber sie sind noch da, die Spuren des Indies ihrer Anfänge. In den Refrains nämlich klingt «Petrichor» wie ein Echo auf das Debüt. «All Ship Shape and Bristol Fashion» hiess damals der Schlachtruf der fünfköpfigen St. Galler Band. Jetzt ruft niemand mehr zur Schlacht. Dafür ist es da draussen viel zu unübersichtlich geworden. Stattdessen: «Born into this place / with a valid bank account.» Das kennst du wahrscheinlich auch. Und jetzt sind wir schon mitten drin im alltäglichen Wahn, mit dem Severin Walz seine assoziativen Texte hinkleckert. Mal auf Deutsch, meist auf Englisch. Im sterilen Leben muss die Musik ungewaschen bleiben. Darum ist hier alles so dreckig: Bass, Schlagzeug, Gitarren und Synthies. Alles was eine gute Rockplatte halt ausmacht. Selbst die Streicher von «Someone was smiling on the bus this morning» verbreiten nur Schroffheit. Gut so, denn jetzt wissen wir: Von ihrem psychedelischen Trip des Vorgängers «Dri#ter» sind All Ship Shape nie ganz runtergekommen. Refrains dagegen konnten sie schon immer. Die sind es auch, die auf «Petrichor» dann doch noch Umarmungen verteilen. Gitarren, Psychedelik, Gesellschaftskritik – Kreis geschlossen. Album hören. Umarmen lassen.